Das Jahr neigt sich so langsam dem Ende und die Jahresrückblicke beginnen: Im Fernsehen, in den Printmedien und auch in Blogs. Ich möchte heute auch einen Rückblick angehen, jedoch nicht auf das Jahr 2016, sondern auf unsere Zeit in Neuseeland. Dieser Rückblick auf unsere persönlichen Highlights aus Neuseeland soll Dir noch einmal zeigen wie schön dieses Land ist und was es alles zu entdecken gibt. Heute beginnen wir mit den Highlights der Nordinsel. Eine Unterteilung war notwendig, da es einfach zu viele grandiose Dinge in diesem Land zu sehen gibt.

"Artist's Palette" - kunterbunter Kratersee in Wai-o-Tapu

„Artist’s Palette“ – kunterbunter Kratersee in Wai-o-Tapu

Unsere Highlights auf Neuseelands Nordinsel

Eine der wohl häufigsten Fragen zu Neuseeland lautet: „Welche Insel ist denn schöner? Die Nordinsel Neuseelands oder doch die Südinsel?“.

Eine einfache und klare Antwort darauf gibt es nicht.

Nicht nur, weil die Antwort auf der persönlichen, subjektiven Wahrnehmung beruht, sondern schon allein auf Grund der Tatsache, dass beide Inseln so viel zu bieten haben und sehr verschieden sind.

Die Nordinsel beispielsweise besticht durch die fast tropischen Strände in Northland, die Thermalgebiete um Rotorua, Vulkanismus auf White Island, alpine Landschaften im Tongariro Nationalpark und zu guter Letzt die wunderschöne Stadt Wellington mit ihren vorgelagerten Weingebieten bei Martinborough.

Northland: Sandboarding in den Te Paki Sanddünen

Man nehme sich ein Bodyboard und füge 150m hohe Sanddünen hinzu. Das Einzige was dann noch fehlt ist gutes Wetter (auf nassem Sand funktioniert es nicht so gut, wurde uns berichtet) und ein bisschen Mut.

Und schon geht es ab nach unten und die Geschwindigkeit nimmt so lang zu bis Du mit deinen nackten Füßen die Notbremse im Sand suchst oder Du am Fuße der Sanddüne angekommen bist.

Die erste Fahrt kostete uns einiges an Überwindung, danach hat es sich jedoch eingespielt und die ganze Sache war zu 100% Spaß, bis dann wieder der anstrengende Weg zur nächsten Fahrt anstand.

Für Paul war das Sandboarding von einer so hohen Düne natürlich noch nichts, jedoch ist er mit uns von einer kleinen Sanddüne ebenfalls Probe gefahren. Für etwas ältere Kinder ist ein Besuch der Dünen definitiv empfehlenswert. Bodyboards gibt es direkt vor Ort zu leihen.

Te Paki Sanddünen - bis zu 150m hoch

Te Paki Sanddünen. Große Dünen, großer Spaß.

Rotorua: Natürliche heiße Quellen zum Entspannen

Rotorua und das gesamte Thermalgebiet in dieser Gegend haben viel zu bieten. Uns beeindruckte die faszinierende Thermallandschaft Wai-o-tapu sehr, unser Highlight war jedoch der Campingplatz am Weitike Valley Thermalbad, der direkt an eine heiße Quelle angeschlossen ist.

Eine heiße Quelle bedeutet, dass (fast) kochendes Wasser einfach aus der Erde sprudelt. Völlig unvorstellbar für uns bis zu diesem Moment. Und dieses kochende Wasser wird durch verschiedene Bachläufe natürlich abgekühlt bis es feinste Badewannentemperatur (35 – 38°C) hat.

An diesem Punkt läuft das Wasser dann in einen Pool. Und Du kannst als Gast auf dem Campingplatz diese Pools von Früh bis Abend nutzen. Das entspannt sehr und wärmt auch nach einer kälteren Nacht schnell auf. Auch Paul hatte dort seinen Badespaß.

Dampfende Bäche

Dampfende Bäche

Das Thermalbad

Das Thermalbad

Tongariro Nationalpark: Endlich Berge, die wir auch sehen können

Vermutlich hätte an dieser Stelle ebenso gut Mount Taranaki auftauchen können. Taranaki ist der Prototyp eines Berges. Er läuft in einer sonst recht ebenen Landschaft gleichmäßig ansteigend zu einem schönen Gipfel zu, der obendrein häufig auch mit Schnee bedeckt ist.

Der Mount Taranaki kann jedoch in unseren Highlights nicht auftauchen, jedenfalls nicht als mehr als eine nette Anekdote. Denn an dieser Stelle lehrte uns Neuseeland, dass eine Analyse der Wettersituation zwingend zur Reiseplanung gehört. Wir fuhren von Auckland kommend einfach in Richtung Taranaki. Was wir nicht auf dem Schirm hatten war, dass es dort die nächsten fünf bis sieben Tage nur Wolken, Regen und Nebel geben würde.

Keine guten Voraussetzungen einen Berg zu sehen oder geschweige denn dort zu Wandern.

Deswegen – und weil wir Flachland-Indianer generell von Bergen schnell zu begeistern sind – war die Freude umso größer, als wir dann im Tongariro Nationalpark den abendlichen Anblick des gleichnamigen Mount Tongariro bestaunen durften.

Zufahrt zu unserem Stellplatz für die Nacht

Was für ein Ausblick vom DOC Campingplatz im Tongariro Nationalpark

Es ist jedoch nicht nur der Anblick allein, sondern auch die vielen schönen Wandermöglichkeiten in der Region. Der wohl beliebteste Track – das Tongariro Crossing – musste leider von unserer Liste weichen (die Ranger rieten dringend davon ab eine solche Wanderung mit einem Baby auf dem Rücken unternehmen zu wollen), steht aber definitiv auf unserer Liste bei einer Rückkehr nach Neuseeland.

Außerdem ist diese Gegend ein fleißiger Kulissengeber für Szenen aus Herr der Ringe und Der Hobbit.

Mead's Wall oder auch "Mordor"

Mead’s Wall oder auch „Mordor“

Martinborogh & Wellington

Martinborough ist eine kleine Stadt mitten in einem Weingebiet kurz vor Wellington.

Die kleine Stadt hat einen guten Top10 Holidaypark und lässt sich angenehm mit einem Fahrrad erkunden. Bevor es mit Wellington auf den Weg zur Südinsel nach längerer Zeit wieder in eine richtige Stadt ging, war Martinborough für uns ein willkommener Ruhepol, gute Weine inklusive.

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Die Weingegend auf dem Rad erkunden: Martinborough

Wellington hingegen ist eine ausgewachsene (und windige) Stadt. Sie ist sehr schön gelegen und bietet nicht nur viele interessante Dinge für Erwachsene, sondern auch für die Kleinen ist gesorgt. Allen voran das Nationalmuseum Te Papa. Paul war so begeistert von den vielen Räumen, in denen es Dinge auszuprobieren und zu entdecken gab, dass wir gleich mehrfach ins Te Papa gingen.

Direkt dahinter auf Pauls Hitliste ist wohl das Wellington Cable Car, dass die Stadt mit dem hochgelegenen Botanischen Garten verbindet.

Wellington Cable Car

Wellington Cable Car

Unsere „Erwachsenenhighlights“ in Wellington waren darüber hinaus die Weta Caves in Wellywood zu besuchen sowie Owhiro Beach als hübscher, kostenfreier Standplatz direkt am Meer. Leider wurde diese Möglichkeit mittlerweile durch die Stadt Wellington untersagt.

Unvergessliches Highlight, immer und überall in Neuseeland: Der Sternenhimmel

Der Sternenhimmel ist vielleicht sogar mein Highlight schlechthin.

Ich habe in Neuseeland viele Abende draußen verbracht und versucht den Sternenhimmel in seiner Einzigartigkeit festzuhalten. Die schiere Unendlichkeit, mit der wir beim Anblick des neuseeländischen Nachthimmel noch klarer als sonst konfrontiert wurden, war fast ein wenig erschreckend eindrucksvoll auf mich.

Sternenhimmel

Sternenhimmel über unserem Campervan auf der Nordinsel Neuseelands

Deine Highlights der Nordinsel

Unsere Liste an Highlights liefert natürlich kein vollständiges Bild. Nicht nur, weil wir uns auf fünf Highlights beschränkt haben, sondern auch, weil wir nicht in jeder Ecke der Nordinsel sein konnten. Nur um einige Dinge zu nennen, die bei uns bei einer Wiederkehr auf dem Zettel stehen: Rangitoto Island, Coromandel Peninsula, Napier, East Cape, ein zweiter Versuch beim Mount Taranaki und das Tongariro Crossing. Ich bin mir sicher, dass allein einige dieser Dinge eine wirkliche Chance auf einen Platz in unseren Highlights hätten.

Was sind Deine Highlights auf der Nordinsel? 

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About Author

... ist leidenschaftlicher Fotograf und immer auf der Suche nach wundervollen Motiven. Außerdem ist er begeistert von Webtechnologien und hat zu diesem Thema mehrere Artikel in Expertenzeitschriften veröffentlicht. Fotografische Highlights der bisherigen Reisen waren für ihn Hawaii (auf Grund der Vielfältigkeit), Indien und Nepal. Folge uns auf Facebook und abonniere unseren Newsletter.

Ein Kommentar

  1. Huhu, ich war 2005 als junger Backpacker in Neuseeland und hab mir sehr viel angeschaut. Mein Highlight war Cape Reinga. 40km Gravel Road und dann Cape Reinga. Wir waren ganz alleine, für 10 Minuten fing es aus allen Kübeln an zu schütten und dann klarte es auf und die Sonne kam raus. Es war phantastisch. Zweites Highlight war „Father of the Forest“, der Baum mit dem größten Umfang. Wir waren so erstaunt, als wir ihn gesehen haben. Und drittes Highlight auch Tongariro National Park und Matamata, als Herr der Ringe Fan ist das wohl selbsterklärend 😉

    Nächstes Jahr geht es für uns jetzt als Familie nach Neuseeland. Mit dabei unser 4jähriger Sohn, mit dem wir seit seiner Geburt viel reisen. Vielleicht habt ihr ja auch mal Lust in unseren Blog zu schauen: http://www.karl-reist.de . Wir haben erst vorgestern den Camper gebucht und sind jetzt schon sooo aufgeregt. Mal sehen ob das 9 Monate anhält ;-P

    Liebe Grüße, Nina

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